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Mittwoch 9 Juli 2025

Jochem's Mosaic RT-1

Der Beginn eines Traumprojekts

Es stand schon lange auf meiner Wunschliste: ein komplett maßgeschneidertes Titan-Rennrad zu bauen. Keine Standardauswahl aus einem Katalog, sondern etwas, das von A bis Z zu mir passt. Nach jahrelanger Freude mit meinem Mosaic GT-1 i45 Gravelbike und nachdem ich regelmäßig beeindruckende Custom-Bikes gesehen hatte, wuchs der Wunsch immer mehr.

Dann kam Mosaic mit einer limitierten Ausführung in Ultraviolet heraus, von der nur fünf Exemplare gebaut werden sollten. Die Farbe, die Zusammenarbeit mit Chris King, alles passte zusammen. Ich dachte: Ich mache es einfach!



Farbe und Finish

Fangen wir mit der Farbe an. Mosaic bietet fast alles an, was man sich vorstellen kann. Von purem Titan über komplett lackierte Rahmen bis hin zu allem dazwischen. Es gibt feste Designs und sogenannte Artist Series, bei denen man dem Team kreative Freiheit lässt. Genau das habe ich gemacht.

Ultraviolet wäre normalerweise nicht meine erste Wahl gewesen, ganz und gar nicht. Aber diese Version hat mich sofort angesprochen. Das bleibt im Kopf.

Besonders macht das Ganze die Zusammenarbeit mit Chris King. Alle Ultraviolet-Komponenten wie Steuersatz, Tretlager und Naben wurden aus dem Sortiment ausgewählt, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Ein starkes Konzept und ein schöner Anlass, ein wirklich komplettes Bike zu bauen.



Über Mosaic

Bei Mosaic wählt man zwischen zwei Rahmenarten:

  • Level 2: Standardgeometrie mit begrenzten Varianten. Der Vorteil ist die kürzere Lieferzeit und ein etwas niedrigerer Preis.
  • Level 1 (Modules): Komplett maßgeschneidert. Alles ist anpassbar, von der Geometrie und Farbe bis hin zu Befestigungspunkten, Kabelführungen, Schaltaugen und Sattelstützendurchmessern.

Für dieses Projekt habe ich mich für einen Level 1 Rahmen entschieden. Zusammen mit dem Händler werden alle Details festgelegt, von der Sitzwinkelgeometrie bis zur Form des Oberrohrs. Dann beginnt Mosaic mit dem Bau.

Es beginnt mit ein paar Titandrohre, ein paar Skizzen und viel handwerklichem Können. Das Ergebnis ist ein Fahrrad, das wirklich für dich gebaut wurde. Alles wird im eigenen Haus geschweißt, lackiert und fertiggestellt.



Der Produktionsprozess

Wer sich für Level 1 entscheidet, beginnt mit sich selbst. Oder besser gesagt: mit seinem Körper. Ein Bikefitting ist entscheidend. So wird der Rahmen nicht in einer Standardgröße wie 54 oder 56 gefertigt, sondern exakt auf den Körper und Fahrstil abgestimmt. Der Rahmen hat dann keine klassische Größe mehr. Das bedeutet eine perfekte Sitzposition, und oft braucht man dann auch keine Spacers mehr.

Danach bespricht man gemeinsam mit einem Spezialisten, welche Ausstattung das Rad bekommen soll. Die Auswahl ist riesig, daher ist Präzision wichtig. Möchtest du ein Rennrad, ein Gravelbike oder etwas dazwischen? Möchtest du Halterungen für Taschen, Gepäckträger, Schutzbleche? Interne oder externe Kabelführung?

Wenn alles festgelegt ist, geht die Bestellung an Mosaic. Dort wird der Rahmen von Hand zugeschnitten und geschweißt. Auch die Lackierung, ein oft unterschätzter Schritt, wird komplett im eigenen Haus ausgeführt. Ziemlich cool, oder?


Mein Rahmen und die Geometrie

Für mein Rad war mir eines klar: Es sollte ein echtes, sportliches Rennrad werden. Ein klassischer Renner mit klaren Linien, direktem Fahrverhalten und gleichzeitig genug Komfort für lange Strecken.

Die Geometrie ist kompakt gehalten: kurzer Radstand, niedriger Stack und ein fast waagerechtes Oberrohr – sowohl für die Optik als auch für die Funktion. Nur die Flaschenhalterösen wurden montiert, ansonsten sollte der Rahmen so clean wie möglich bleiben.

Da ich mit Shimano Di2 fahren wollte, wurde die Kabelführung direkt berücksichtigt. Und trotz des sportlichen Charakters ist Platz für 35 mm breite Reifen – eine moderne Ergänzung, die das Rad vielseitig macht.



Schaltung

Ich habe mich für Shimano Dura-Ace Di2 entschieden. Einfach, sauber, bewährt zuverlässig und optisch sehr stimmig mit dem Rahmen. Die Wahl von 52/36 vorne und 11-34 hinten war bewusst: 52 für flaches Terrain, 36/34 für die Berge. So muss ich nichts wechseln.

Kurbelarmlänge: 172,5 mm. Klassisch konservativ – und das passt auch zu diesem Rad.



Laufradsatz

Mit dem Rahmen wurde standardmäßig der Chris King ARD44 Laufradsatz geliefert. Das wäre vielleicht nicht meine erste Wahl gewesen, aber in diesem Fall passte alles perfekt.

Die Felgen sind 44 mm hoch – ein guter Mittelweg – und breit genug für 32 mm Reifen, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Die Carbonfelgen werden in den USA hergestellt, genau wie der Rahmen. Die Chris King Naben in Ultraviolet machen das Gesamtbild komplett.

Das Fahrverhalten ist überraschend direkt, und die breiteren Reifen geben zusätzliches Vertrauen – auch auf schlechterem Asphalt oder leichtem Schotter.



Montage und Details

Rahmen, Schaltung und Laufräder bilden die Basis. Aber es sind die Details, die ein Rad wirklich persönlich machen.

Steuersatz, Tretlager und Naben von Chris King waren beim Rahmen inklusive. Also keine Wahl – aber ich hätte es ohnehin nicht anders gewollt. Alles in Ultraviolet, alles stimmig.

ENVE liefert standardmäßig Gabel, Vorbau und Sattelstütze. Diese werden passend zum Rahmen mitlackiert – kein Bruch im Look, sondern ein einheitliches Gesamtbild. Der Vorbau ist 100 mm lang, der Lenker ein ENVE SES AR mit 380 mm Breite – mein Favorit auf Straße und Schotter.

Der Sattel ist die 3D-Version des Prologo Nago R4. Die normale Variante kenne ich bereits und finde sie gut, daher bin ich gespannt, was diese zusätzliche Schicht bringt – im wörtlichen und übertragenen Sinne.

Bei den Reifen wollte ich unbedingt 32 mm ausprobieren. Meine Wahl fiel schließlich auf den Panaracer Agilest TLR. Guter Ruf, solides Gewicht und optisch eine tolle Ergänzung.

Als i-Tüpfelchen habe ich eine 3D-gedruckte Silca/ENVE Computerhalterung gewählt. Ein dezenter Unterschied, aber wenn man es richtig machen will… genau. Und die Flaschenhalter? Normalerweise greife ich zu Arundel Mandible, aber diesmal habe ich bei Silca Titanhalter in passender Farbe gefunden. Perfektes Match!


Fahrgefühl

Jetzt, wo alles montiert ist, kommt der schönste Teil: das Fahren. Ich bin sehr gespannt, wie sich Titan im Vergleich zu Carbon anfühlt. Weicher, lebendiger, weniger steif? Oder genau das, was ich suche?

Der erste große Test wird direkt ernst: die Strade Bianche Gran Fondo in Siena. Viel Schotter, viele Anstiege, viel Abwechslung. Wenn sich das Rad dort bewährt, weiß ich, dass es passt.

Aber ganz ehrlich: Ich habe einfach richtig Lust darauf. Lust zu fahren, zu spüren, was ich selbst zusammengestellt habe, und herauszufinden, ob dieser Rahmen, dieser Aufbau und dieses Material wirklich etwas Besonderes mit sich bringen. Mehr dazu in einem Fahrbericht!

Jochem

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